Eizellspendenbehandlung
WARUM EINE EIZELLSPENDENBEHANDLUNG?
Eine Eizellspendenbehandlung kann bei Paaren hilfreich sein, bei denen die Frau weder auf natürliche Weise noch bei künstlicher Befruchtung Eizellen bilden kann, die zur Befruchtung geeignet sind. Mangelnde Eizellenbildung oder mangelhafte Qualität von Eizellen können in folgenden Fällen auftreten:
- fortgeschrittenes Alter der Frau
- vorzeitige Wechseljahre (physiologisch oder aufgrund von Chemotherapie oder Bestrahlung)
- Turner-Syndrom (ohne Eierstöcke geboren)
- Operation, bei der beide Eierstöcke entfernt wurden
Paaren, bei denen die Frau Trägerin einer Erbkrankheit ist, die sie nicht an ein Kind vererben möchten, kann eine Eizellspende ebenfalls zur Schwangerschaft verhelfen.
Eizellspende 1. Phase
Die Entscheidung, Spendereizellen zu erhalten, wird nicht auf die leichte Schulter genommen. Es ist wichtig, dass Sie sich Zeit nehmen, um die Entscheidung zu überdenken. Während dieses Prozesses besteht unsere wichtigste Aufgabe darin, Ihnen alle Informationen zu geben, die Sie benötigen, und alle Ihre Fragen zur Behandlung und zu den rechtlichen Aspekten der Eizellspende zu beantworten, um Ihnen zu helfen, die Entscheidung zu treffen, die sich für Sie richtig anfühlt und nur Sie treffen können .
Vor der eigentlichen Spende werden wir Sie beide untersuchen, so dass wir die Spermaqualität des Mannes kennen und wissen, dass die Gebärmutter der Frau in der Lage ist, die befruchtete Eizelle aufzunehmen. Vor Beginn der Spende werden Sie beide auf HIV, Hepatitis B (HbsAG und Anti-HBc) und Hepatitis C (Anti-HCV-Ab) getestet. Die Blutabnahme kann hier in der Klinik vorgenommen werden.
Sie müssen sich überlegen, welche Spendenform Sie wünschen. Hier können Sie mehr über die verschiedenen Spendenformen lesen. Selbstverständlich können Sie Ihre Wahl der Spendenform auch mit jemandem unseres behandelnden Personals besprechen. Hiernach müssen Sie eine Einverständniserklärung unterschreiben, womit Sie Ihre Entscheidung bezüglich der Spendenform bestätigen, und dass das Kind/die Kinder, die aus der Behandlung hervorgehen sollten, die Ihrigen sind, sowie dass Sie für das Kind/die Kinder zur elterlichen Sorge verpflichtet sind.
Der nächste Schritt im Verlauf ist, für Sie genau die richtige Spenderin zu finden. Hier berücksichtigen wir die körperlichen Eigenschaften der Frau, die so weit wie möglich mit denen der Spenderin übereinstimmen sollen. Darüber hinaus versuchen wir so weit wie möglich, Ihre individuellen Wünsche zu berücksichtigen.
Alle unsere Spenderinnen werden einem umfangreichen Auswahlprüfverfahren unterzogen, um zu gewährleisten, dass sie sowohl geistig als auch körperlich zum Spenden geeignet sind. Zum Auswahlprüfverfahren gehört sowohl ein Gespräch, in dem familiäre Faktoren wie Erbkrankheiten geklärt werden, als auch eine körperliche Untersuchung einschließlich Ultraschalluntersuchung der Spenderin, so dass die behandelnde Person einen Eindruck bezüglich der Lage der Eierstöcke erhält und sieht, ob die sonstigen Verhältnisse im Unterleib normal sind. Wir testen Spenderinnen auch auf HIV, Hepatitis, Syphilis, Gonorrhoe, Chlamydien und HTLV. Zudem wird die Eizellenreserve der Spenderin getestet.
BEHANDLUNG DER SPENDERIN
Schritt 1 Am 1. Zyklustag vereinbart die Spenderin mit der Klinik telefonisch oder per Mail einen Termin für den 2. Zyklustag. Schritt 2 Am 2. Zyklustag wird die Spenderin in der Klinik per Ultraschall untersucht, und erhält einen Behandlungsplan. Sie beginnt an diesem Tag mit einer Hormonbehandlung, wobei sie sich einmal täglich eine Spritze setzen soll. Schritt 3 Am 9. Zyklustag hat die Spenderin erneut eine Ultraschalluntersuchung. Dabei werden die Follikel gemessen, und man kann die Anzahl und Größe sehen. Bei dieser Gelegenheit bekommt sie auch einen neuen Ultraschalltermin. Schritt 4 Wenn die größten der Follikel einen Durchmesser von 18 mm haben, wird durch das Verabreichen einer Eisprungspritze (Ovitrelle) die Reifung der Eizellen ausgelöst. Anschließend müssen 36 Stunden vergehen, bevor die Eizellen entnommen werden (Aspiration). Schritt 5 Die Eizellen werden über eine dünne Nadel, die mittels Ultraschall durch die Scheidenwand eingeführt wird, aus den Follikeln gesaugt. Nachdem die Eizellen entnommen wurden und der Mann eine Spermaprobe abgegeben hat, erfolgt die Befruchtung im Labor. Bevor der Mann nach Hause geht, wird er über die Qualität der Spermaprobe informiert. Am Tag nach der Eizellenentnahme rufen wir Sie an, um Sie über die Entwicklung der Eizellen zu informieren. Dann wird auch der nächste Schritt des Behandlungsverlaufs vereinbart. Schritt 6 Die befruchteten Eizellen werden 5-6 Tage im Embryoskop kultiviert. Durch das 5-6-tägige Kultivieren der befruchteten Eizellen bis zum Blastozystenstadium lässt sich die befruchtete Eizelle, die die höchste Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft verspricht, besser auswählen.
Eizellspende 2. Phase
Die am besten geeignete Eizelle wird in die Gebärmutter eingesetzt (Transfer). Wir planen den Transfer gemeinsam, so dass er genau auf Sie und den Zyklus der Frau abgestimmt ist. Hierbei gibt es 3 Möglichkeiten:
- Wenn es dem Zyklus der Frau entspricht, kann der Transfer am 5./6. Tag nach Befruchtung der Eizellen erfolgen.
- Alternativ können wir die befruchteten, geeigneten Eizellen einfrieren und den Transfer in einem nachfolgenden Zyklus vornehmen. Hierbei kann der Transfer in einem natürlichen Zyklus oder in einem hormonstimulierten Zyklus erfolgen.
- Sie können zudem das Einfrieren von Eizellen der Spenderin im Hinblick auf Befruchtung, Kultur und Transfer zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.
Zehn Tage nach dem Transfer wird ein Schwangerschaftstest (Bluttest) vorgenommen. Dies kann in der Klinik oder in einem örtlichen Labor erfolgen.
Alle Eizellen, die aus der Eizellspendenbehandlung resultieren sollten, gehören Ihnen. Überschüssige, geeignete Eizellen können eingefroren und 5 Jahre lang aufbewahrt werden.
Die Klinik kann anonyme, offene und bekannte Eizellspenden anbieten.
Anonyme Spende:
Sie und/oder das Kind/die Kinder erhalten Informationen zum Basisprofil der Spenderin, also ihre Haar- und Augenfarbe, Größe, Gewicht und Alter zum Spendezeitpunkt. Die Anonymität beruht auf Gegenseitigkeit und gilt für immer, was bedeutet, dass Sie und/oder das Kind/die Kinder niemals weitere Informationen über die Spenderin erhalten können.
Offene Spende:
Sie und/oder das Kind/die Kinder erhalten Informationen zum Basisprofil der Spenderin, also ihre Haar- und Augenfarbe, Größe, Gewicht und Alter zum Spendezeitpunkt. Das Kind hat bei Vollendung des 18. Lebensjahres das Recht auf Angaben zur Identität der Spenderin.
Offene Spende mit erweitertem Profil:
Sie und/oder das Kind/die Kinder erhalten Informationen zum Basisprofil der Spenderin, also ihre Haar- und Augenfarbe, Größe, Gewicht und Alter zum Spendezeitpunkt. Außer dem Basisprofil der Spenderin können Sie und/oder das Kind/die Kinder zusätzliche Informationen in Form von Ausbildung/Beruf der Spenderin sowie ggf. ein Babyfoto erhalten. Das Kind hat bei Vollendung des 18. Lebensjahres das Recht auf Angaben zur Identität der Spenderin.
Bekannte Spende:
Bei dieser Spendenform ist Ihnen zum Spendezeitpunkt die Spenderin bekannt, und die Spenderin kennt Sie. Die Spenderin darf mit dem Mann nicht eng verwandt sein, d. h. sie darf nicht Schwester oder Cousine des Mannes und keine Tochter von Cousine/Cousin des Mannes sein. Die Spenderin darf auch nicht die Mutter/Tochter der Frau sein.
Alle Spenden müssen 100 % freiwillig erfolgen. Bei einer bekannten Spende obliegt es der Klinik, die Beweggründe der Spenderin zu prüfen, so dass wir sicherstellen, dass die Spende völlig freiwillig erfolgt. Dieses erfolgt in Verbindung mit dem Auswahlprüfungsverfahren der Spenderin, und ohne dass Sie zugegen sind.
In Dänemark besteht in Bezug auf die Spendenform Entscheidungsfreiheit, sowohl für die einzelne Spenderin als auch für Sie, die eine Behandlung mit Spendereizellen wünschen. Alle gesunden Frauen zwischen 18 und 35 Jahren können freiwillig Eizellen spenden. Die Spenderin kann bei mehreren Stellen, z. B. sowohl privat als auch öffentlich geführt, Eizellspenderin sein. Jedoch darf sie insgesamt maximal sechs Mal ihre Eizellen spenden.
Alle Eizellspenden werden der Spenderin mit 7.000 DKK vergütet.